USA-Blog
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Zwischen Tacos und Toaster-Waffeln – mein Anfang in Texas

Am 1. August 2025 hat mein Abenteuer USA offiziell begonnen – der Tag, auf den ich seit Monaten hingearbeitet habe.

Am 1. August 2025 hat mein Abenteuer USA offiziell begonnen – der Tag, auf den ich seit Monaten hingearbeitet habe. Von meiner Bewerbung, über das Gespräch, bis hin zur Vorbereitungswoche mit anderen PPP-Stipendiaten in der Nähe von Hamburg war das alles schon eine besondere Reise für sich. Und dann war er endlich da: der Tag meines Abflugs. Ich war super aufgeregt, aber auch einfach unglaublich glücklich, weil nun das losging, worauf ich mich schon so lang gefreut habe. Da ich einen der ersten Flüge hatte, bin ich schon eine Woche vor Schulbeginn angekommen. So konnte ich schon vorher einige Eindrücke sammeln. Vor meiner Ankunft habe ich bei „USA“ vor allem an Fast Food, Football oder den starken Nationalstolz gedacht. Inzwischen bin ich seit etwa anderthalb Monaten hier und merke fast jeden Tag, dass vieles anders ist, als man es sich mit den typischen Klischees vorstellt.

Mein erster Kontakt mit den USA war ziemlich chaotisch. In Chicago, beim Umsteigen, war das Gate für meinen Weiterflug nach San Antonio plötzlich geschlossen und auf der Anzeige stand nur „hold“. Ich war müde, verunsichert und hatte richtig Angst, meinen Anschlussflug zu verpassen. Weniger als 24 Stunden zuvor hatte ich mein Leben in Deutschland hinter mir gelassen – und plötzlich war da schon das erste Heimweh. Die Frau an der Informationsstation konnte mir leider auch nicht weiterhelfen. Schließlich habe ich mir ein Herz gefasst und einfach zwei Amerikaner angesprochen. Zu meiner Überraschung haben sie sich sofort Zeit genommen, das richtige Gate mit mir zu suchen, und sind sogar mit mir hingelaufen. Das war gleich mein erster Eindruck davon, wie hilfsbereit die Menschen hier wirklich sind.

In San Antonio ging es dann direkt spannend weiter: mein erstes Softballspiel, ein Besuch bei Raising Cane’s, mein erstes Schwimmtraining und ein Tag im Freizeitpark Six Flags. Natürlich kam auch mein erster Schultag an einer amerikanischen High School dazu – eine Erfahrung, die sich deutlich von Deutschland unterscheidet. Hier gibt es mehr Tests und Noten, die Schule dauert länger, und der „School Spirit“ ist wirklich überall spürbar, vor allem bei den Footballspielen. Besonders ungewohnt fand ich den „Pledge of Allegiance“ am Morgen. Zusammen mit den vielen amerikanischen und texanischen Flaggen in jedem Klassenzimmer hat mir das den Nationalstolz hier sehr klar gezeigt.

Die Menschen sind insgesamt sehr offen und freundlich – manchmal fast ein bisschen zu freundlich. Das ist auf der einen Seite schön, kann aber auch etwas oberflächlich wirken. Gerade am Anfang wusste ich nie, ob Komplimente ernst gemeint waren oder einfach nur zur Höflichkeit dazugehören. Außerdem habe ich gelernt, dass die direkte deutsche Art nicht bei allen gut ankommt. Nach einer Weile habe ich mich aber daran gewöhnt und sehe die Unterschiede inzwischen als spannende Erfahrungen.

Besonders toll finde ich, dass ich hier Dinge ausprobieren kann, die es in Deutschland so nicht gibt. Zum Beispiel Toaster-Waffeln zum Frühstück oder – dank meiner amerikanisch-mexikanischen Gastfamilie – viele mexikanische Gerichte wie Tacos. Auch in klassischen amerikanischen Diners war ich schon öfter, die ich bisher nur aus Filmen kannte. Meine Mitschüler*innen sind sehr neugierig auf Deutschland. Manche stellen eher lustige Fragen wie „Kannst du meinen Namen auf Deutsch schreiben?“, andere wollen mehr über Geschichte oder Politik wissen. Manchmal wirken die Fragen erstmal komisch, aber wenn man bedenkt, wie riesig die USA sind, ist es logisch, dass viele weniger über andere Länder wissen. Dadurch habe ich gemerkt, dass Vorurteile wie „the stupid Americans“ unfair sind. Amerika ist fast so groß wie Europa, und auch die meisten Deutschen kennen nicht jedes europäische Land genau.

Über Politik wird hier nicht so gerne gesprochen, weil das schnell zu Diskussionen führt. Trotzdem hatte ich ein paar spannende Gespräche, zum Beispiel mit meiner Gastmutter. Besonders die vielen Gewalttaten, die hier passieren, schockieren mich sehr – und auch viele Menschen in meinem Umfeld. Als ich das Thema Waffen angesprochen habe, habe ich gemerkt, dass es dazu sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Auch wenn mich amerikanische Politik interessiert, bleibe ich in Gesprächen oft lieber bei allgemeineren Themen, über die man leichter reden kann. Für meine Community Service Hours engagiere ich mich bei „Playdates“. Das sind Treffen, bei denen Kinder mit Beeinträchtigungen unterstützt werden, leichter Freundschaften zu schließen und gemeinsam zu spielen. Es macht mir sehr viel Spaß, dabei zu helfen. Besonders beeindruckt hat mich, dass diese Treffen komplett von einer Zehntklässlerin organisiert werden – so ein Engagement habe ich in meinem Alter bisher selten gesehen.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Am Anfang war es nicht leicht, echte Freundschaften zu finden, und manchmal hatte ich Heimweh. Aber genau das gehört zum Austausch dazu, und ich merke jetzt schon, dass ich daran wachse und selbstständiger werde. Am schönsten ist es für mich, wenn jemand nach einem Gespräch sagt, er möchte unbedingt einmal Deutschland besuchen. Dann merke ich, dass ich hier nicht nur Neues erlebe, sondern auch ein Stück Kultur aus Deutschland weitergeben kann. Genau deshalb freue ich mich schon sehr auf die nächsten neun Monate, auf viele neue Erfahrungen – und darauf, später davon berichten zu können.

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